Kräuter - Gesundes aus der Natur
Kräuter sind wahre Multitalente. Egal ob für den Genuss, die Gesundheit oder das Wohlbefinden: Die Heil- und Wildkräuter aus Garten, Wald und Wiesen können auf vielfältige Weise genutzt werden. Worauf man beim Sammeln von Wildkräutern achten sollte, wie Kräuter im Spa zum Einsatz kommen und warum es kein Unkraut gibt, das erzählt Kräuter-Expertin Ira Bräuer aus dem Hotel Heinz im Westerwald in dieser Episode des Wellness-Podcast: Be well and enjoy!
Ira Bräuer ist eine richtige Kräuter-Expertin. Die Spa-Leiterin im Hotel Heinz wuchs auf einem Bauernhof auf und hatte von klein auf Kontakt mit Kräutern. Schon als Kind sammelte sie diese gerne und noch heute mag Ira Bräuer Kräuter sehr gerne – egal ob zum Essen, Wohlfühlen oder als Deko. Kein Wunder, dass sie einen eigenen Kräutergarten besitz. Aber nicht nur das, die Westerwälderin hat auch eine Ausbildung als Kräuterexpertin absolviert. „Das war so spannend, das würde ich immer wieder machen“, ist sie begeistert.
Die Themen reichten vom Kräutersammeln bis zur Verarbeitung von Kräutern in der Küche und der Kosmetik über die Verwendung von Kräutern in der Volksheilkunde bis hin zur Frage, wie man interessante Kräuter-Wanderungen gestaltet. Dieses Wissen setzt Ira Bräuer heute erfolgreich bei ihrer Arbeit im Wellnesshotel ein.
Kräuter im Wellnesshotel
Im Hotel Heinz spielen Kräuter eine große Rolle. Das Wellnesshotel hat sich der Westerwälder Initiative „Kräuterwind“ angeschlossen, die sich für die vielfältige Nutzung qualitativ hochwertiger Kräuter aus der Region einsetzt. In dem Wellnesshotel Heinz kommen Kräuter in den unterschiedlichen Bereichen des Hauses – von der Küche bis zum Spa - zum Einsatz.
Dazu gehört, dass immer ein Kräuter-Menü auf der Speisekarte steht genauso wie die Möglichkeit, an einem Kochkurs mit Kräutern teilzunehmen. Es werden regelmäßig Kräuterwanderungen angeboten, wer möchte kann im hoteleigenen Kräutergarten an den Pflanzen schnuppern und auch in der Wellnessabteilung spielen Kräuter eine Rolle.
Wellness mit Kräutern
Die Kräuter im Spa kommen bei speziellen Wellness-Anwendungen zum Einsatz. Dazu gehören:
- Kräuterpeelings
- Kräuterpackungen
- Kräuterstempel-Massage
In der Sauna wird ein Teesud aus Kräutern für Aufgüsse genutzt. „Das Spannende an den Kräutern im Spa ist“, so die Wellness-Expertin, „dass diese gezielt nach der gewünschten Wirkung des Treatments ausgesucht werden können“.
Soll die Wellness-Anwendung eher beruhigen und ausgleichend oder lieber anregend sein? Für jede Wirkung gibt es die passenden Kräuter. So ist Rosmarin zum Beispiel stark anregend (und sollte auf keinen Fall in der Schwangerschaft angewendet werden), Lavendel und Hopfen wirken beruhigend und ausgleichend und Melisse und Johanniskraut gelten als besonders entspannend.
Dieses Wissen kann man sich natürlich auch im Home-Spa zu Nutzen machen. Die Kräuter-Expertin empfiehlt zum Beispiel, im Sommer ein Rotöl aus Johanniskraut anzusetzen. In der kalten Jahreszeit kann man dann bei einem warmen Fußbad mit Lavendel, einer Massage mit diesem Johanniskrautöl sowie einem guten Kräutertee dazu ganz wunderbar entspannen.
Kräutergarten und Kräuterwanderungen
Im Hotel Heinz gibt es Kräutergärten, in denen verschiedenste Pflanzen angebaut werden. Von einheimischen bis hin zu exotischen Kräutern können Interessierte hier zahlreiche Kräuter kennenlernen. Besonders gerne nimmt Ira Bräuer die Gäste jedoch mit auf ihre Kräuterwanderungen und -Spaziergänge. Dabei erzählt sie viel Wissenswertes, „neben der Theorie gibt es aber immer auch etwas zu Verkosten“, verrät die Expertin.
Bei längeren Touren werden zum Beispiel Wildkräuter für einen Salat gesammelt, der danach auch direkt zubereitet wird. Oder es werden Teekräuter gepflückt. Die Kräuterspaziergänge sind jedoch nie gleich. „Es hängt natürlich immer davon ab, was gerade wächst und wir unterwegs finden“.
Wildkräuter im Jahresverlauf
In der Regel alle sechs Wochen ändert sich, was man am Wegesrand antrifft. „Einige Kräuter sind zwar fast immer da, aber ein Großteil der Vegetation wechselt im Jahresverlauf“, so Ira Bräuer.
Nach dem Winter, mit oft eher reichhaltigen Speisen, sehnt sich unser Körper mit den ersten Sonnenstrahlen nach neuer Energie. Die frischen Frühlingskräuter wie Bärlauch, Kresse und Löwenzahn können dann für eine Entlastung von Galle und Milz sorgen. Auch Brennnesseltee oder Birkenblättertee helfen jetzt, die Winterträgheit abzuschütteln und neuen Schwung zu bekommen.
Wenn es dann Richtung Sommer geht, wird das Genussleben wieder präsenter. Vor allem Süßspeisen und Getränke stehen jetzt mit beispielsweise einer Rosenbowle und Waldmeister im Fokus. Außerdem kommt nun die Zeit der Früchte.
Der Hochsommer ist dann die Zeit der großen Ernte. Viele Kräuter haben nun die meisten Inhaltsstoffe, deshalb werden nun die Kräuter für Tee gesammelt. Außerdem wird jetzt auch zum Einmachen und Einsäuern geerntet.
Mit dem Herbst ziehen sich dann die Pflanzen zurück, die Inhaltsstoffe werden wieder weniger. Deshalb werden in dieser Jahreszeit vor allem noch Wurzeln gesammelt.
Welche Wildkräuter gibt es?
Zu den bekanntesten und weit verbreiteten Wildkräutern gehören:
- Löwenzahn
- Brennnessel
- Bärlauch
- Spitzwegerich
- Giersch
- Sauerampfer
- Vogelmiere
Tipp unserer Kräuter-Expertin: Jedes Kraut wächst da, wo es ihm am besten gefällt. Dort sind dann auch Inhaltsstoffe am besten. Selbst wenn man einen eigenen Kräutergarten hat, lohnt es sich also, Wildkräuter zu sammeln. Worauf man dabei allerdings achten sollte, lesen Sie im letzten Absatz dieses Artikels.
Was kann ich alles mit Kräutern machen?
Der Einsatz von Kräutern in der Küche sowie für Gesundheit und Wohlbefinden genauso wie als Deko ist vielfältig. Und es gibt nur wenig, was man gar nicht nutzen kann. „Unkraut – das gibt es für mich nicht“, sag Ira Bräuer. Man kann fast alle Pflanzen verwenden, die im Garten, im Wald und auf Wiesen wachsen. Man sollte sich jedoch gut auskennen, denn ein paar Pflanzen (und etwa die Hälfte der Pilze) sind ungenießbar bis tödlich, fügt die Kräuter-Expertin an.
„Hier bei uns auf der Pferdeweide wächst zum Beispiel die Herbstzeitlose. Die Pferde erkennen das und fressen drum herum. Zahlreiche Menschen verwechseln das tödliche Kraut aber mit dem leckeren Bärlauch. Man sollte also eindeutig identifizieren könne, was man pflückt“.
Was gibt es für Heilkräuter?
Heilkräuter gibt es unzählige. Sie werden in der Volksheilkunde auf unterschiedlichste Arten angewandt. Einfach herzustellendes Mittel gegen Husten, das es lohnt im Kühlschrank zu haben, ist der sogenannte Erdkammersirup, erzählt unsere Kräuter-expertin. Dieser wird aus Spitzwegerich hergestellt. Dazu die Blätter des Spitzwegerichs kleinschneiden und dann abwechseln mit Zucker oder Honig in ein Glas schichten. Jede Schicht ungefähr einen Zentimeter dick. Wichtig ist, dass oben Zucker ist und der Spitzwegerich nicht herausschaut.
Das Glas kommt für zwei bis drei Monate in den Kühlschrank. In dieser Zeit setzt sich eine Milchsäuregärung in Gang. Eventuell muss man in der Zwischenzeit noch etwas Zucker nachfüllen – wichtig ist, dass der Spitzwegerich zu keiner Zeit herausschaut, weil er sonst schimmeln kann. Nach mindestens zwei Monaten den Sirup ab sieben und in einem braunen Glas im Kühlschrank lagern. Der Sirup soll gut bei Husten sein. „Dadurch, dass das Heilkraut nicht gekocht wurde, sind die vollen Inhaltsstoffe vorhanden“, so Ira Bräuer.
Zur Haltbarkeit von Kräutern gibt die Experten noch eine Faustregel mit auf den Weg: Kräuter halten von Ernte zu Ernte.
Danach braucht man aber zum Beispiel Tees nicht direkt entsorgen. Die Inhaltsstoffe sind nach dieser Zeit reduziert, für ein Bad oder ähnliches sind die Kräuter aber dennoch weiterhin gut zu gebrauchen.
Tipps zum Wildkräuter sammeln von der Expertin
Zum Abschluss haben wir Ira Bräuer noch nach ihren Tipps zum Sammeln von Wildkräutern in Wald und Wiesen gefragt. Dabei sind laut der Kräuter-Expertin vor allem die folgenden Punkte wichtig:
- Nur das sammeln, was man wirklich kennt und richtig identifizieren kann
- Nicht an Spazierwegen wo viele Hunde laufen und auch nicht direkt an Feldern, wo vielleicht kurz vorher gedüngt wurde sammeln
- Kräuter sollen möglichst wenig gewaschen werden, damit die Inhaltsstoffe darin bleiben. Daher direkt beim Pflücken nur die schönen Blätter mitnehmen (und das Blatt, auf dem schon eine Schnecke ihre Spuren hinterlassen hat einfach direkt stehen lassen).
- So sammeln, als würde man im Gehen pflücken. Das heißt: Nicht einen Platz komplett leerräumen. Immer nur so viel ernten, dass die Pflanze weiter wachsen kann.
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Wellness-Expertinnen & -Experten im Gespräch
Geschäftsführer
Michael Altewischer
Michael Altewischer (Jahrgang 1961) Geschäftsführender Gesellschafter in der Düsseldorfer Zentrale der Wellness-Hotels & Resorts GmbH. Seine Schwerpunkte liegen in der Wellness-Betriebsplanung und der betriebswirtschaftlichen Führung von Spa-Abteilungen.
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Spa-Leitung und Yoga-Lehrerin
Ira Bräuer
Ira Bräuer leitet das Spa im Hotel Heinz im Westerwald. Neben den klassischen Spa-Treatments bieten sie und ihr Team den Gästen zahlreiche Aktiv- und Entspannungskurse an. Die von Ira Bräuer selbst durchgeführten Angebote reichen von Meditationen bis hin zu Kräuterwanderungen.
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