Long Covid - Symptome und Therapie

Was ist Long-Covid? 

Grundsätzlich kann man zwischen Long-Covid und Post-Covid unterscheiden. Bei Long-Covid spricht man von Beschwerden nach einer durchgemachten Covid-Infektion, die länger als vier Wochen anhalten. Bei Post-Covid halten die Symptome länger als 12 Wochen an.

Symptome von Long Covid gehen mit einer körperlichen und / oder geistig eingeschränkten Leistungsfähigkeit einher (mehr dazu im nächsten Absatz). Je nach Schwere und Verlauf sind Betroffene von Long Covid in ihrem Alltag eingeschränkt oder komplett beeinträchtigt bis zur Arbeitsunfähigkeit.

Long Covid diagnostizieren

Long-Covid kann man nicht anhand eines Tests feststellen, wie es bei einer akuten Covid-Infektion der Fall ist. Um eine Diagnose zu erhalten empfiehlt Dr. Matthias Menschel, sich bei dem Verdacht auf Long Covid an einen Arzt zu wenden. Dieser kann dann gegebenenfalls aufgrund der Symptome, dem Ausschluss anderer Erkrankungen und einer vorausgegangenen Covid-Infektion die Diagnose Long oder Post Covid stellen. „Der Hausarzt kann meist diese Verdachtsdiagnose stellen, dieser würde den Betroffenen dann sehr wahrscheinlich an eine spezielle Ambulanz weiterleiten“, so Dr. Menschel. Der Mediziner ergänzt allerdings, dass es bei den Ambulanzen aufgrund hoher Nachfrage zu längeren Wartezeiten kommen kann.

Welche Symptome treten bei Long-Covid auf?

Zu den häufigsten Beschwerden nach einer Covid Erkrankung zählt eine reduzierte Körperliche und / oder geistige Leistungsfähigkeit. Häufige Symptome sind:

• Schlappheit oder Mattigkeit
• reduzierte oder verlangsamte Konzentrationsfähigkeit
• Kurzatmigkeit, Atembeschwerden
• bleibender Verlust von Geruch und / oder Geschmackssinn.

Dr. Matthias Menschel ergänzt, dass in schwierigeren Fällen auch strukturelle Veränderungen bei Organen auftreten können.

Wie lange kann Long-Covid anhalten?

Wie die Symptome ist auch die Dauer von Long und Post Covid von Fall zu Fall ganz unterschiedlich. Manche Menschen fühlen sich nach drei bis sechs Monaten wieder gesund, andere haben auch nach einem Jahr noch mit den Symptomen zu kämpfen.

Bei vielen Betroffenen kommt es innerhalb von 12 Monaten zu einer Besserung. Allerdings kann man nicht ausschließen, dass die Beschwerden länger anhalten.

Wer bekommt Long-Covid?

Grundsätzlich kann man nicht vorhersagen, wer von Long Covid betroffen sein wird. Menschen mit einem leichten oder milden Verlauf einer Covid-Infektion können genauso erkranken wie Covid-Erkrankte mit einem schweren Verlauf. Impfungen schützen nicht vor Long Covid und auch eine vorherige Covid-Infektion ohne Nachwirkungen schließt nicht aus, dass bei einer weiteren Infektion Long Covid auftreten kann.

Ein erhöhtes Risiko an Long Covid zu erkranken haben Menschen mit schweren Vorerkrankungen. Außerdem hat sich gezeigt, dass Menschen mit starker Stressbelastung häufiger von Long Covid betroffen sind. Gerade wer über Jahre chronischem Stress ausgesetzt war – egal ob beruflich, familiär oder finanziell – hat ein höheres Risiko an Long Covid zu erkranken.

Welcher Arzt hilft?

Wie bereits erwähnt, ist die erste Anlaufstelle beim Verdacht einer Long Covid Erkrankung der Hausarzt. Dieser kann in der Regel eine Verdachtsdiagnose stellen und dann an einen Spezialisten verweisen. Je nach Symptom kann die Empfehlung des Hausarztes variieren. Basierend auf den Beschwerden des Betroffenen wird eventuell auf den Kardiologen, Neurologen, Rheumatologen, Dermatologen, Psychologen oder Schlafmedizinern verwiesen. Da Fachärzte mehrere Wochen ausgebucht sein können, ist es wichtig hartnäckig zu bleiben und mehrere Praxen zu kontaktieren. Dr. Menschel ergänzt: „Manchmal gibt es einen Service bei der Krankenkasse, dass Facharztbesuche von der Krankenkasse mitorganisiert werden und man innerhalb von zwei bis drei Wochen einen Termin bekommt“.

Was tun, welche Therapie wirkt bei Long Covid?

Dr. Matthias Menschel erwähnt, dass Vitamin D – nicht nur beim Thema Long Covid - sehr wichtig ist, da die meisten Menschen einen Vitamin D Mangel haben. Vitamin D wird aus dem Sonnenlicht gewonnen und da der Großteil unseres Lebens in Räumen stattfindet, empfiehlt es sich öfter an die frische Luft zu gehen oder durch Nahrungsergänzungsmittel diesem Mangel entgegenzuwirken.

Auch andere Vitamine wie zum Beispiel eine hohe Vitamin C Gabe oder Spurenelemente wie Zink, Selen sowie Omega drei Fettsäuren können bei einer Long Covid Erkrankung hilfreich sein.

Dr. Menschel fügt aus seiner Expertise hinzu, dass Naturheilkundliche Therapieprinzipien wie zum Beispiel das Fasten bei Long Covid wirkungsvoll sein können. „Fasten ist etwas, das Organismen, die sich in einer Regulationsstarre befinden, lösen kann und ein System neu ausrichtet“. Wer dies ausprobieren möchte, sollte ein Fasten von 14 Tagen oder länger ins Auge fassen. Dieses muss unbedingt professionell begleitet werden.

Darüber hinaus bietet das Menschels Vitalresort in Bad Sobernheim die intermittierende hypoxische Sauerstofftherapie an. Bei dem Ansatz bekommt man über eine Maske Sauerstoff zum Einatmen mit dem Sauerstoffgehalt, die der Luft im Hochgebirge auf 4.500 Metern gleicht. Das soll Impulse auf die Zellstruktur geben und Regeneration bewirken. „Diese Therapieprinzipien sind nicht durch wissenschaftliche Studien gestützt, aber man weiß, dass diese Ansätze in vergleichbaren Situationen wirksam sind“, so der Mediziner.

Bei Störungen der Gedächtnisleistung ist auch Ergotherapie etwas, das unterstützend helfen kann. Physiotherapie ist besonders für Betroffene zu empfehlen, die sich schlapp und kurzatmig fühlen, um die körperliche Aktivität zu steigern.

Und natürlich ist auch bei Long Covid sinnvoll, ganz besonders auf eine gesunde und frischkostreiche Ernährung zu achten mit:

• pflanzlichen Lebensmitteln
• Gemüse und Kräutern
• essenzielle Fettsäuren in kaltgepressten pflanzlichen Ölen.

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