Das Wellness-Lexikon der Wellness-Hotels & Resorts
Ein kleines ABC für Ihren Wellnessurlaub
Die Angebote in Wellnesshotels enthalten oft Fachausdrücke, die nicht jedem geläufig sind bzw. geläufig sein können. Die wichtigsten Stichworte zum Thema Wellness und Wellnessurlaub haben wir hier für Sie in unserem ABC der Wellness Begriffe zusammengestellt und erläutert. Ein Hinweis für Ihre Recherche: Die Suchfunktion des Wellness Lexikons unterstützt auch Wort-Anfänge. So müssen Sie nicht den exakten Wortlaut ins Suchfeld eintragen.
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Hamam
Das Hamam ist ein traditionelles türkisches Dampfbad, das sowohl der körperlichen als auch der Reinigung des Geistes dient.
Die Geschichte des Hamam
Die Tradition des Hamam reicht bis ins Mittelalter zurück und entstand durch eine Vermischung der römischen, türkischen und byzantinischen Badekultur. Zunächst war der Besuch des Hamam nur hochgestellten Persönlichkeiten vorbehalten. Das strenge Reinlichkeitsgebot des Islam förderte jedoch die Entstehung von öffentlichen Bädern, die jedem zugänglich waren. Daher fand man Hamams oft in der Nähe von Moscheen. Es wurde strikt darauf geachtet, dass beide Geschlechter sich nicht bei den Entspannungs- und Badezeremonien störten. Der Besuch des Hamam diente allerdings nicht nur der Reinlichkeit, sondern hatte schon damals auch eine soziale Komponente. Es war eine Stätte der Begegnung, der Erholung und der kosmetischen Pflege, wo man Geschäfte tätigen, Heiratsabsprachen treffen oder einfach nur entspannen und seine Anwendungen genießen konnte. Heute ist der religiöse Aspekt des Hamam in den Hintergrund getreten und das Hamam hat sich als eine Oase der Ruhe und Entspannung etabliert.
Wie läuft eine Badezeremonie in einem Hamam ab?
Die Hamam-Zeremonie findet in drei unterschiedlich temperierten Räumen statt. Dabei dient der erste Raum, sogunmalik oder camekan, als Umkleideraum. Dort wird die Alltagkleidung gegen ein Wickeltuch, Pestemal, getauscht. Nach dem Umkleiden geht es zunächst unter die Dusche, um dort den Staub des Tages abzuwaschen. Danach folgt der Gang in das Dampfbad. Bei einer Raumtemperatur von 50°C bis 60°C
- entspannen sich die Muskeln
- die Poren der Haut öffnen sich und
- der Wasserdampf reinigt die Atemwege.
Im Dampfzimmer, sicaklil oder hararet, befindet sich ein großer Marmorstein, auch Nabelstein genannt, der von unten aufgewärmt wird. Auf dem Nabelstein wird der Besucher bei Temperaturen zwischen 40°C und 50°C Grad zum Schwitzen gebracht. Anschließend wird der Körper vom Badeknecht, dem Telak, mit einem Wasch- und Peelinghandschuh, dem Kese, abgerieben. Der Kese besteht in der Regel aus Ziegenhaar und die Massage wirkt wir ein Ganzkörper-Peeling. Durch eine spezielle Bewegungstechnik werden dabei
- Hautschuppen und Porenablagerungen entfernt
- Muskeln und Sehnen gedehnt und
- das Bindegewebe durchblutet.
Zwischendurch erfolgen immer wieder warme Wassergüsse.
Im Anschluss an diese Reinigungsmassage wird eine sehr entspannende Seifenschaummassage durchgeführt. Dabei wird der Körper vollständig mit einer duftenden Seife eingeschäumt und vom Hamam-Meister durchmassiert. Nach der Seifenschaummassage erfolgen wieder einige Wassergüsse um den Schaum abzuspülen. Abschließend wird der Kreislauf durch einige kalte Güsse wieder stabilisiert.
Nach dieser Behandlung begibt sich der Besucher in den Kälteraum, sogukluk, in dem er sich bei einem traditionell gebrauten Tee abkühlen und entspannen kann.
Was muss ich bei einem Besuch im Hamam beachten?
Für einen Besuch im Hamam sollte man sich mindestens drei Stunden Zeit nehmen. Durch die niedrigen Temperaturen des türkischen Dampfbades ist ein Aufenthalt im Hamam schonender als ein Besuch in der Sauna. Prinzipiell sollten Hamam Behandlungen nicht öfter als zweimal im Monat durchgeführt werden, da die Haut Zeit braucht, vom Peeling mit dem rauen Kese zu regenerieren.
Dürfen auch Schwangere ins Hamam?
Das Hamam ist eine Alternative zur Finnischen Sauna, die durch ihre hohen Temperaturen eventuell belastend für den Kreislauf von Schwangeren sein kann. Im Hamam liegen die Temperaturen zwischen 40°C und 60°C. Im türkischen und arabischen Raum besuchen die Frauen bis ca. 4 Wochen vor der Entbindung ein Hamam, um sich durch Entspannung auf die Geburt vorzubereiten. Die Massagen werden im Sitzen durchgeführt und im Anschluss an die Anwendungen wird kein schwarzer Tee gereicht. Um ganz sicher zu sein, sollte man vor dem Besuch eines Hamams mit seinem Frauenarzt sprechen.
Kann ich zwischen einem weiblichen und einem männlichen Behandler wählen?
Die Anwendungen im Hamam werden streng nach Geschlechtern durchgeführt. Oft gibt es eine Abteilung ausschließlich für Männer und einen Bereich, der den Frauen vorbehalten ist. Entsprechend werden die Frauen von weiblichen und die Männer von männlichen Behandlern betreut.
Wer sollte auf einen Besuch im Hamam verzichten?
Grundsätzlich ist der Besuch eines Hamams für alle geeignet, die auch keine Probleme mit einem Saunabesuch haben. Nicht empfehlenswert oder nur nach Rücksprache mit einem Arzt ist ein Besuch im Hamam für Menschen mit
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Thrombosen
- Krampfadern
- akuten Infektionen oder
- Entzündungen der Haut oder der oberen Atemwege
Was muss ich für meinen Hamam-Besuch mitbringen?
Für einen Besuch im Hamam kann man seine Saunautensilien mitbringen:
- Handtücher
- Bademantel
- Badeschuhe
- Duschzeug
- Eventuell Badeanzug, Bikini oder das eigene Pestemal.
Handtuchpakete und andere Utensilien können aber auch in den Hamams ausgeliehen oder gekauft werden.
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