Das Wellness-Lexikon der Wellness-Hotels & Resorts
Ein kleines ABC für Ihren Wellnessurlaub
Die Angebote in Wellnesshotels enthalten oft Fachausdrücke, die nicht jedem geläufig sind bzw. geläufig sein können. Die wichtigsten Stichworte zum Thema Wellness und Wellnessurlaub haben wir hier für Sie in unserem ABC der Wellness Begriffe zusammengestellt und erläutert. Ein Hinweis für Ihre Recherche: Die Suchfunktion des Wellness Lexikons unterstützt auch Wort-Anfänge. So müssen Sie nicht den exakten Wortlaut ins Suchfeld eintragen.
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Achtsamkeit
Was bedeutet Achtsamkeit?
Achtsamkeit bedeutet ganz im Hier und Jetzt zu sein und den Augenblick mit allen Sinnen und ohne Wertung wahrzunehmen. Mit der Achtsamkeit kann ein anderer Blickwinkel auf die alltäglichen Dinge im Leben entstehen. Mit Achtsamkeit ist es möglich, eine Rolle des neutralen und wertfreien Beobachters einzunehmen und somit Abstand von Gefühlsdramen zu nehmen. Damit dies gelingt, werden das Beobachten und die Wertfreiheit als erstes besonders gut und intensiv gelernt. Achtsamkeit ist daher viel mehr, als eine Form der Entspannung. Mit Achtsamkeit gelingt es, selbst die schwierigsten Situationen möglichst souverän zu meistern.
Wo kommt Achtsamkeit her?
Die Achtsamkeit ist eine jahrtausendealte Lebensphilosophie, deren Wurzeln im Buddhismus liegen. Hierbei geht es um die vier Grundlagen der Achtsamkeit:
- Achtsamkeit auf den Körper
- Achtsamkeit auf die Gefühle
- Achtsamkeit auf den Geist
- Achtsamkeit auf das Äußere
In der westlichen Welt wurde die Methode der Achtsamkeit in den 1970er Jahren durch den amerikanische Mediziner John Kabat-Zinn etabliert. Die von Kabat-Zinn entwickelte „Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion“ (Mindfulness-Based Stress Reduction kurz MBSR) ist eine nicht-religiöse Art der Meditation. Sie gilt heute als am besten erforschte Meditationsform, die zunehmend Anwendung in der Psychotherapie und dem Coaching findet.
Wie wirkt Achtsamkeit?
Bei der Achtsamkeitsmeditation wird der Autopilot des Alltags ausgeschaltet und die Aufmerksamkeit gezielt auf das aktuelle Erleben gerichtet. Was empfinde, schmecke, rieche ich? Wohin wandern meine Gedanken? All das wird ganz neutral, ohne jede Wertung wahrgenommen. Dadurch wird die automatische Reaktion auf eine Situation unterbrochen und die verschiedenen Möglichkeiten zu reagieren werden bewusst. Diese Achtsamkeit hilft, im Alltag gelassener zu werden und besser mit stressigen Situationen umzugehen. Außerdem erzielt die Methode von John Kabat-Zinn, die Achtsamkeits- und Yoga-Übungen mit Meditationen verbindet, nachgewiesen positive Auswirkungen auf den Körper. So fährt schon nach einigen Wochen des Achtsamkeits-Übens die Produktion von Stresshormonen herunter, der Blutdruck sinkt, die Muskulatur lockert sich und auch das Immunsystem wird gestärkt. Achtsamkeitstraining kann also gezielt zur Stressbewältigung und Burnout-Prävention eingesetzt werden. Aber auch bei Schmerzpatienten hat die Lehre der Achtsamkeit eine positive Wirkung, denn es kann bewusst der Umgang mit dem eigenen Körper und Schmerzen erlernt werden.
Warum Achtsamkeit so wichtig ist
Achtsamkeit hilft in jeder Alltagssituation. Es ist eine Art Gehirnjogging, mit dessen Meditationsübungen die Ruhebereiche im Gehirn trainiert werden. Das Gewohnheitsmuster bezüglich des Denkens und Handelns in Stresssituationen kann durch die neue „Es ist wie es ist“-Haltung durchbrochen werden. Dadurch werden in Stresssituationen und Konflikten negativ aufkommende Gefühle schwächer und mit einer gewissen Gelassenheit hingenommen. Natürlich ist dieses Ziel der „ruhigen Mitte“ mit einem intensiven und am besten täglichen Training verbunden.
Gleichzeitig erreicht man mit Achtsamkeit auch mehr Zufriedenheit. Die Wahrnehmung und den Geist offen zu halten, nichts hinzuzufügen und zu bewerten ist wie eine große Last, die von den Schultern fällt. Mit Achtsamkeit erlebt man zwar den gleichen Tag wie ohne Achtsamkeit, allerdings nimmt man ihn ganz anders wahr. Stressigen und negativen Gefühlen wird kein Raum mehr geboten, stattdessen ist man bei sich selbst, in der jeweiligen Situation und kann das Leben einfach genießen.
Wie kann man Achtsamkeit lernen?
Achtsamkeit lernen kann man in einem von Kabat-Zinn entwickelten achtwöchigen Achtsamkeits-Training oder in verschiedenen Seminaren, die auch in Wellnesshotels angeboten werden. Das achtwöchige Achtsamkeits-Training wird in Kliniken zur Behandlung chronischer Beschwerden wie Depressionen, Ängsten, chronischen Schmerzen, Kopfschmerzen, und Herzproblemen eingesetzt. In den kürzeren Achtsamkeits-Seminaren werden in der Regel Methoden gelernt, wie Achtsamkeit im Alltag praktiziert werden kann.
Praktische Übungen sind beispielsweise:
- Rosinen-Meditation – Das bewusste Wahrnehmen der Rosinen mit allen Sinnen.
- Body Scan – Den eigenen Körper bewusst wahrnehmen und spüren.
- Sinneswahrnehmung gleichzeitig spüren – Möglichst viele Sinneseindrücke gleichzeitig wahrnehmen.
- Das Anti-Training – Die hohe Kunst des Loslassens trainieren, indem man sich bewusst einer Situation im Kopf aussetzt, die man nicht mag.
- Bewusst Atmen – Den eigenen Atem von Anfang bis Ende wahrnehmen.
- Digital Detox – Sich für mehrere Stunden oder Tage aus der Online-Welt verabschieden, um die Flut an Sinneseindrücke zu reduzieren und das Wesentliche wieder zu erkennen.
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Leitung Gesundheitszentrum im Fritsch am Berg | Als „Expertin für Leichtes Leben“ hat sie sich in ihrer Arbeit mit Kunden im Hotel auf den Umgang mit Stress, Stress-Situationen & Symptomen spezialisiert.