Das Wellness-Lexikon der Wellness-Hotels & Resorts

Ein kleines ABC für Ihren Wellnessurlaub

Die Angebote in Wellnesshotels enthalten oft Fachausdrücke, die nicht jedem geläufig sind bzw. geläufig sein können. Die wichtigsten Stichworte zum Thema Wellness und Wellnessurlaub haben wir hier für Sie in unserem ABC der Wellness Begriffe zusammengestellt und erläutert. Ein Hinweis für Ihre Recherche: Die Suchfunktion des Wellness Lexikons unterstützt auch Wort-Anfänge. So müssen Sie nicht den exakten Wortlaut ins Suchfeld eintragen.

Sauna

Die Sauna gibt es in unterschiedlichen Abwandlungen bereits seit vielen tausend Jahren auf der ganzen Welt. In Deutschland etablierte sich die Sauna erst nach dem 2. Weltkrieg. Die Form der Sauna, die am häufigsten genutzt wird, haben die Finnen in Mitteleuropa bekannt gemacht. Sie heißt daher auch „Finnische Sauna“.  Während es in den ersten Jahrzehnten primär um das körperliche Wohlbefinden ging, steht heutzutage die ganzheitliche Erholung für Körper, Geist und Seele im Vordergrund. Neben der klassischen finnischen Sauna finden die Besucher heute in den Wellnessabteilungen oder in den Saunalandschaften vieler Thermen auch oft ein Hamam, ein Rassoul, eine Kräutersauna oder eine Infrarotkabine. 

Wie wirkt ein Besuch in der Sauna auf den Körper?

Ein klassischer Saunagang gliedert sich in zwei Phasen:

  • die Aufheizphase und 
  • die Abkühlphase

In der Aufheizphase kommt die Haut unmittelbar nach dem Betreten der Sauna durch die aufgeheizte Luft mit der extremen Hitze in Berührung. Da Luft aber ein schlechter Wärmeleiter ist, entsteht die eigentliche Wärmeübertragung durch den Hautkontakt mit dem Holz in der Sauna. Dieses lädt sich bis zu 100° Celsius auf und gibt die Wärme gleichmäßig in Form von Strahlungsenergie an die Raumluft ab und heizt den Körper entsprechend auf. Damit dieser die extreme Temperatur in der Sauna ertragen kann, wird viel Blut in die Randzonen des Körpers

  • Arme
  • Beine und die
  • Haut

gepumpt. Denn bereits nach wenigen Minuten in der Saunakabine steigt die Temperatur an der Hautoberfläche bis auf 42° Celsius an. Auch die Kerntemperatur des Körpers steigt langsam auf 38,5° Celsius. Um bei einer solchen Temperatur Kreislaufproblemen vorzubeugen, arbeitet der Organismus auf Hochtouren und unternimmt alles, damit die Temperatur wieder auf 37° Celsius sinkt:

  • der Herzschlag wird erhöht und 
  • die Atemwege erweitert.

Dadurch wird das Blut über die Lungen reichlich mit Sauerstoff versorgt und Gehirn und Herz werden stärker durchblutet. Der Körper beginnt zu schwitzen und über die gesamte Hautoberfläche breitet sich eine schützende Isolationsschicht aus. Dieses Luftpolster schirmt die Hitze bis zu einem gewissen Punkt ab. Dadurch kühlt die Hautoberfläche ab und die Körpertemperatur sinkt wieder auf 37° Celsius. Die anregende Wirkung der Sauna besteht also darin, dass der gesamte Organismus auf Hochtouren arbeitet, um die Hitze zu bewältigen. Neben der Anregung entsteht gleichzeitig ein Gefühl der Entspannung, da die Muskulatur in der Sauna überwärmt wird. Hierdurch kommt die Muskelarbeit fast vollständig zum Erliegen, da der Körper jede Muskelarbeit einstellt, durch die noch zusätzlich Hitze produziert werden könnte. 

Wie läuft ein Besuch in der Sauna ab?

Nach dem Saunagang ist eine Abkühlung an der frischen Luft und unter der kalten Dusche genauso wichtig wie der Saunagang selbst. An der frischen Luft kühlen die Atemwege ab und die Lungen erhalten frischen Sauerstoff. Da Luft aber ein schlechter Wärmeleiter ist, kann auf die kalte Dusche nicht verzichtet werden. Erst unter einem kalten Wasserstrahl gibt der Körper 20-mal mehr Wärme ab als an der Luft.  Deshalb sind Kaltwasseranwendungen wie ein Kaltwasserkübel, eine kalte Dusche oder ein eiskaltes Tauchbecken nach jedem Saunagang unbedingt notwendig, um die Körpertemperatur möglichst schnell zu normalisieren. Dabei ist die extreme Kälte nach dem Saunieren sowohl Anregung als auch Entspannung. Zunächst kommt es zur Anspannung, da sich die Muskulatur zusammenzieht und die Blutgefäße sich schlagartig verengen. Wie in der Sauna schlägt das Herz kurzfristig wieder schneller, Gehirn und Herz werden erneut stärker durchblutet. 

Nach der kalten Dusche sollte auf jeden Fall noch ein warmes Fußbad genommen werden. Durch ein warmes Fußbad nach dem Saunagang erweitern sich die verengten Gefäße wieder, und die überschüssige Restwärme wird aus dem Körperkern nach außen geleitet. Der Körper kann nun vollkommen entspannen. Das Fußbad nach der Sauna sollte ca. 10 bis 15 Minuten dauern, wobei die Temperatur langsam auf 40° Celsius ansteigen sollte. Es empfiehlt sich, danach einen Ruheraum aufzusuchen, um sich zu entspannen. Wichtig ist dabei, dass der Körper nicht auskühlt. Jede Ruhephase sollte doppelt so lang sein wie der Saunagang selbst. 

Der Besuch in der Sauna hat aber nicht nur eine entspannende, sondern auch eine heilende Wirkung. Dies haben zahlreiche Studien nachgewiesen. 

Wie wird ein Saunaaufguss richtig praktiziert und welche Aufgüsse gibt es?

Während eines Saunagangs gibt es meistens drei Aufgüsse. Dabei sollte man mindestens fünf Minuten vor dem ersten Aufguss in der Sauna sein, um leicht anzuschwitzen und zur Ruhe zu kommen.

Auch der Aufguss wird in Ruhe vorgenommen. Dabei nimmt man mit einer Schöpfkelle etwas Aufgusswasser aus dem Aufgusseimer und gibt ihn langsam über die heißen Saunasteine des Saunaofens. So können sich Wasser und Duft optimal in der Sauna verteilen. Wie viele Kellen aufgegossen werden, hängt von der Größe der Sauna und den persönlichen Vorlieben ab. In einer Sauna für zwei Personen reichen ein oder zwei Kellen. In einer großen Sauna mit vielen Menschen, wie man sie zum Beispiel in großen Saunawelten findet, kann auch ein ganzer Aufgusseimer verwendet werden.

Nachdem der Aufguss auf den Steinen verteilt wurde, wartet man noch etwa eine Minute, bis der Duft bei allen Besuchern angekommen ist. Dann nimmt der Saunameister ein Handtuch und verteilt die Luft im oberen Bereich der Sauna. Dabei schwingt er das Tuch kreisförmig, ähnlich wie ein Lasso. Anschließend nimmt er das Tuch an zwei Enden, bringt es über seinen Kopf und führt es schlagartig abwärts, so dass ein starker Luftstrom entsteht. Jeder Gast in der Sauna sollte drei Luftstöße erhalten.

Der zweite und dritte Aufguss verläuft genau wie der erste. Allerdings kann man beim zweiten Aufguss bereits einen anderen Duft verwenden und beim dritten Aufguss, falls gewünscht, etwas mehr Wasser aufgießen und stärker verwedeln.

In den Saunen der großen Saunalandschaften und Saunawelten werden die unterschiedlichsten Aufgüsse angeboten.

Hierzu zählen zum Beispiel:

  • aromatisierte Aufgüsse mit ätherischen Ölen
  • Salzaufgüsse oder
  • Honigaufgüsse.

Welche gesundheitlichen Vorteile hat ein Besuch in der Sauna?

Folgende Heilaspekte machen einen regelmäßigen Besuch in der Sauna sinnvoll:

  • Stärkung der Abwehrkräfte:

Durch die starke Durchblutung des Gewebes und der Atemwege steigen dort die körperlichen Abwehrkräfte sprunghaft an. Regelmäßige Besuche in der Sauna beugen Erkältungen vor und stärken das Immunsystem.

  • Steigerung der Leistung:

Durch regelmäßiges Saunieren wird das allgemeine Leistungsvermögen gesteigert, da durch den extremen Wechsel von Hitze und Kälte eine Vielzahl von Hormonen ausgeschüttet werden, die den Fettstoffwechsel ankurbeln, die Allergiebereitschaft hemmen und Entzündungsvorgänge unterdrücken.

  • Verbesserung der Atmung:

In der Sauna entspannt nicht nur der Geist, sondern auch die Atemmuskulatur und die Bronchialwege weiten sich um ca. 15%. Darüber hinaus werden die Schleimhäute der Atemwege bis zu 7x stärker durchblutet als normal. Dies wirkt sich besonders heilsam bei Asthma aus. 

  • Entgiftung des Körpers:

Eine Übersäuerung des Körpers ist verantwortlich für eine Vielzahl von Krankheiten. In der Sauna werden diese Schadstoffe durch das Schwitzen über Haut und Nieren abgebaut und entsorgt.

  • Entlastung von Herz und Kreislauf:

Ein regelmäßiger Saunabesuch stellt eine ideale Unterstützung für die Gefäße und den Kreislauf dar, da sich durch das regelmäßige Schwitzen die Blutgefäße und der Kreislauf regenerieren. Das Infarktrisiko nimmt ab. 

Wie oft kann ich in die Sauna gehen?

Wie oft in der Woche man die Sauna besucht, hängt vom persönlichen Wohlbefinden ab, jedoch sollte man die Anzahl der Saunagänge entsprechend anpassen.

Es gilt folgende Faustregel:

1 x pro Woche Sauna = 3 Saunagänge

2 x pro Woche Sauna = 2 Saunagänge

Täglich Sauna             = 1 Gang.

Wie bin ich optimal auf einen Besuch in der Sauna vorbereitet?

Um den heilenden Effekt der Sauna zu nutzen, sollte man bei einem Besuch in einer Sauna auf Folgendes achten:

  • Niemals abgehetzt, erschöpft, hungrig, alkoholisiert oder krank in die Sauna gehen
  • Die Saunakabine niemals nass betreten
  • Nicht ausgekühlt und mit kalten Füßen in die Sauna gehen
  • Nie in Badebekleidung saunieren
  • Keine lauten Unterhaltungen oder Sport während des Saunagangs
  • Nicht länger als 15 Minuten pro Saunagang
  • Nicht mehr als 3 Saunagänge pro Tag durchführen
  • Während des Saunagangs nicht einschlafen
  • Nach dem Saunagang nicht direkt warm duschen
  • Die Frischluftphase nicht auslassen
  • Nach dem Saunagang nicht sofort in einen Whirlpool oder Swimmingpool springen
  • Kein Sport oder anstrengende Aktivitäten direkt nach dem Saunagang
  • Zwischen den Saunagängen auf jeden Fall Ruhepausen einlegen
  • In der Abkühlphase nicht unbekleidet oder aufgedeckt nachruhen

Wann ist ein Besuch in der Sauna schädlich?

Bei folgenden Erkrankungen sollte man auf einen Besuch in der Sauna verzichten:

  • akute Entzündungen
  • fiebrige Erkrankungen
  • Bluthochdruck
  • Herz-Kreislauferkrankungen
  • nicht verheilte Wunden
  • grippaler Infekt
  • krankhafte Erweiterungen der Gefäße, vor allem im Gesicht (Couperose)
  • Krebserkrankungen im fortgeschrittenen Stadium
  • Durchblutungsstörungen im Gehirn
  • Drüsen oder Herzerkrankungen

Seit wann gibt es Saunen und woher stammt der Begriff?

Saunen bzw. Schwitzbäder waren bereits vor vielen tausend Jahren ein wesentlicher Bestandteil für die körperliche und seelische Reinigung. Archäologen fanden in der asiatischen Steppe die wahrscheinlich ältesten Saunen der Geschichte. Dabei handelte es sich lediglich um kleine Erdlöcher bzw. eine mit Ästen und Laub abgedeckte Erdgrube, die mit glühend heißen Steinen gefüllt wurde. Die Nachfahren der Steppenbewohner, die als nomadische Völkergruppen über die Beringstraße nach Nordamerika wanderten, nahmen die Tradition des Schwitzens mit und trugen später zur Verbreitung der Sauna über den gesamten amerikanischen Kontinent bei.

Die nordamerikanischen Indianer entwickelten aus dem einfachen Schwitzbad die Tradition der Schwitzhütte, das „Inipi“. Ursprünglich bildete die Schwitzhütte immer das vorbereitende Ritual für größere Zeremonien. Über mehrere Tage wurde gefastet und immer wieder geschwitzt, um mit den höheren Mächten in Kontakt zu treten. Durch das Fasten und Schwitzen kam es nach indianischer Ansicht nicht nur auf der körperlichen, sondern auch auf der seelischen Ebene zu einer tiefen Reinigung.

Aber nicht nur die Indianer, sondern auch andere Kulturen wie zum Beispiel die Finnen nutzten die reinigende Kraft der Sauna für sich. Der Begriff Sauna stammt ursprünglich aus dem Finnischen und bezeichnete eine Erd- oder Schneegrube, in der ein Feuer entfacht wurde, um dort zu schwitzen. Die Winter in Finnland waren lang und rau und die ausgedehnten Wälder boten genug Brennstoff für die Saunaöfen. Zudem war die Sauna aber auch immer ein Ort, an dem man sich um den Saunaofen versammelte, um die langen und kalten Winter gemeinsam zu überstehen. Lange Zeit diente die Sauna den Finnen nicht nur als Schwitzstube, sondern war darüber hinaus eine Kombination aus Wohn-, Bade- und Mehrzweckraum. In der Sauna wurde nicht nur geschwitzt, sondern hier wurde auch Fleisch geräuchert, Brot gebacken und Obst gedörrt. Selbst Kranke wurden in die nicht voll aufgeheizte Sauna gebracht. In der Brautsauna wurden Ehen geschlossen und in der Entbindungssauna Kinder auf die Welt gebracht.

Ebenfalls bekannt für ihr Badewesen waren die Griechen und Römer. In den Jahrhunderten vor unserer Zeitrechnung wurde das Badewesen von den Römern perfektioniert. Es entstanden viele berühmte und auch in technischer Hinsicht ausgeklügelte Thermen. Sie wurden von Wasserleitungen gespeist, besaßen Fußbodenheizungen sowie verschiedene Bade- und Schwitzräume in unterschiedlichen Temperaturstufen.

Was ist der Unterschied zwischen einem Caldarium und der klassischen Finnischen Sauna?

Ein Caldarium gehörte zu den klassisch-römischen Thermen und ist eine milde Dampfsauna mit einer feucht-warmen Luft. Hier wird es mit einer Temperatur zwischen 40°C und 50°C längst nicht so warm wie in Finnischen Sauna. Beheizt sind der Boden und oft auch Wände und Bänke.

Die Luftfeuchtigkeit im Caldarium liegt bei knapp 100% und wird oft als Vorbereitung für den Besuch der trockenen und heißen Sauna genutzt. Das Caldarium eignet sich besonders für Menschen mit einer Herz- Kreislaufschwäche und ältere Menschen, wird aber auch von Familien mit Kindern gern genutzt. Obwohl es in einem Caldarium nicht so warm wird wie in einer klassischen Sauna, tritt auch hier eine Entspannung der Muskulatur ein, Verspannungen lösen sich und die Durchblutung wird angeregt. Oft werden dem Nebelbad ätherische Öle und Kräutermischungen zugefügtwie Lavendel, Eukalyptus und Kamille. Diese Essenzen pflegen und befreien die oberen Atemwege. 



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